Samstag, 13. Juni 2015

mein Teufelskreis

Eintrag vom 14.06.2015

Es ist bereits mitten in der Nacht. Eigentlich sollte ich die Zeit intensiv zum Schlafen nutzen. Doch ich kann nicht. Mein liebes Töchterlein schläft in ihrem Bett, alleine in einem anderen Zimmer. Der Papa ist noch arbeiten und dem entsprechend ist seine Seite des Bettes leer. 
Ich durchlebe oft ein Wechselbad der Gefühle. Gerade nachts, wo ich doch schlafen sollte. Gerne würde ich mein kleines Mädchen bei mir im Bett haben wollen. Um zu sehen wie sie schläft, hören wie sie atmet und einfach nur ihre Nähe spüren. Doch dann im nächsten Moment, wenn sie bei mir ist, komme ich ebenfalls nicht zur Ruhe. Sie beginnt sich stark zu wälzen und zu drehen, dass es mir den Schlaf raubt. Sie ist bereits des öfteren aus dem Bett gefallen, weil sie sich über mich hinwegrollt hat. Bisher ist nie etwas passiert, zum Glück. Also ist es besser so, dass mein Kind in ihrem Bett schläft.
Ähnlich ist es auch, wenn der Papa da ist. So wie er seinen "zarten" Körper in das Bett bewegt, dauert es oft nicht lange und er schläft. Schön für ihn, Pech für mich. Denn er ist fast schon leidenschaftlicher Schnarcher. Dementsprechend werde ich wieder vom schlafen abgehalten und das ärgert mich dann maßlos. 
Bin ich aber alleine, so wie in diesem Moment, dann fällt mir das "zufriedene" Einschlafen sehr schwer. Niemand da zum ankuscheln, bis auf die Katze, die im Bett das Fell hinterlässt und "Kampf-Kuscheln" betreibt. Mit anderen Worten, wenn nicht nach dem Kopf der Katze gekuschelt wird, zeigt sie ihren "Dickschädel" im wahrsten Sinne des Wortes. Das kann auch ganz schön nerven. Also, raus mit der Katze aus dem Schlafzimmer. 
Wer bleibt dann noch ? Ich, ich allein. Warum nur fällt es mir so schwer, weder mit, noch ohne wirklich gut in den Schlaf zu finden ? 
Meist bleibt mir nur, mich bis zur totalen Erschöpfung zu beschäftigen. So dass ich regelrecht ins Bett hinein falle, auch wenn ich bereits darin liege. Bedeutet aber auch, dass ich morgens wieder nur schwer aus dem Bett komme.
Kurzum fühlt es sich wie ein kleiner Teufelskreis an. Die Einsamkeit wird nie mein bester Freund werden.

Donnerstag, 11. Juni 2015

erstes Freiluft Planschen

Eintrag vom Freitag, 06.06.2015

Die erste Sommer-Sonne hatte sich für dieses Jahr blicken lassen. Die großen Freibäder waren noch geschlossen bzw. war es dafür noch zu kalt. Dennoch war es Zeit für eine Abkühlung. 
Mein Töchterlein liebt das Wasser abgöttisch. Vielleicht liegt das an ihrem Stern- 
zeichen, der da wäre "Fisch". 
Ihr das Wasser auszureden, ist schlichtweg fast unmöglich. Jede Schüssel voll Wasser, die sie finden kann, ist nicht mehr vor ihr sicher. Vom harmlosen Hände hinein halten, über spritziges Planschen, bis hin zur totalen Überflutung ist alles möglich. 
Da auch mein Hund in der hitzigen Sonne, auf etwas Wasser angewiesen ist, kam mir eine Idee. Ein Planschbecken muss her, damit mein Kind ihren Spaß hat und der Hund seine Schüssel Wasser. 
So machten wir einen kurzen Ausflug ins Zentrum der Stadt, um dort nach dem Objekt der Begierde zu suchen. Irgendwann und irgendwo, sind wir fündig geworden. Wir kauften ein wirklich kleines Planschbecken. Welches gerade so viel Platz bietet, dass nur ein Kleinkind darin planschen kann. Für unsere Zwecke optimal, platzsparend und günstig zugleich. Wieder zu Hause angekommen, wurde das Planschbecken sofort ausgepackt, aufgepustet und lauwarmes Wasser eingelassen. 
Mein Kind beobachtete aus der Entfernung. Aufmerksam und doch kritisch folgte sie mir mit ihrem Blick. Als es ihr langsam bewusst wurde, warum das ganze hin und her, war sie kaum mehr zu bremsen. Am liebsten gleich mit den Anziehsachen ins Wasser. Doch das wusste ich zu verhindern. Vor dem Planschbecken stand sie ganz hippelig, während ich ihr aus der Kleidung half. Zuletzt noch weg mit der alten Windel. 
Die erste Frei-Körper-Kultur (FKK) im Hinterhof. 
Ganz nach dem: " You can leave your hat on", trug sie nur noch einen Sonnenhut. Sie planschte los und es ertönte freudiges Quicken. Nach vielen Wasserfontänen und mehrmaligen wiederauffüllen, hatte sie genug. Meine kleine Nackedei saß in ihrem Planschbecken und war umgeben von Wiese. Barfüßig über das Gras zu laufen war ihr fremd. Vorsichtig befühlte sie mit ihren Füßen jeden einzelnen Halm. Nach wenigen kitzeligen Schritten, erreichte mein Kind die Terrasse. Diese ist großzügig mit Holzlatten ausgelegt und bietet viel Platz, für Dekorationen oder anderes. 
Zum Abtrocknen hatte ich ein großes Handtuch griffbereit und wartete auf meine Nackedei. Doch sie entschloss sich für die schnellere Variante, der Lufttrocknung. Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, sauste mein Kind auf der Terrasse, lachend im Kreis umher. Sie genoss scheinbar die Nacktheit.
In der Hoffnung, dass sie nicht stürze, folgte ich ihr "unauffällig" mit dem großen Handtuch. Es dauerte nicht lange und ich hatte meinen kleinen Wildfang eingeholt. So konnte ich sie doch noch in das Handtuch einkuscheln.

Dienstag, 9. Juni 2015

Der Mittagsschlaf

Eintrag: Montag 8.6.2015

Kurz zur Erklärungunsere Wohnung ist auf zwei Etagen aufgeteilt. Im Erdgeschoss befindet sich (ein WC), unser Wohnzimmer mit offener Küche und Esszimmer. Das alles bildet einen Wohnraum, der durch eine Treppe, ebenfalls offen zum Obergeschoss führt. Dort gelangt man durch einen geräumigen Vorraum in das Büro, Kinder-, Schlaf-, Gäste-, und Badezimmer. Auch ist ein Gatter im Obergeschoss angebracht, das das Kind vor der Treppe schützt.

Heute dachte ich, es sei ein ganz normaler Montag, an dem nichts weltbewegendes passiert. Doch ich wurde eines besseren belehrt.
Am Vormittag war ich mit meinem Töchterlein zu Besuch, bei unseren kleinen aber feinen Krabbelgruppe. Gegen Mittag waren wir wieder zu Hause. Mein Plan war gewesen, schnell noch etwas essen und dann gemeinsam mit dem Kind ein Mittagsschläfchen abhalten. 
Das liebe Kind wollte nicht essen, zeigte deutlich ihre Müdigkeit und konnte es auch kaum abwarten ins Bett zu kommen. Ich hatte gerade mein Mittagessen in der Mikrowelle warm gemacht, da kletterte das "verrückte Kind" alleine die Treppe hinauf. Da stand ich nun mit dem Teller in der Hand und leerem Magen. Was sollte ich tun !?

Da dachte ich mir: 

1. Ich lasse alles stehen und liegen. Bringe das Kind ins Bett, weil sie                                         mich dabei noch braucht und liege selbst mit knurrenden Magen im                                       Bett !? 

                              
2. Ich esse mein Essen und verbiete ihr die Treppe alleine hinauf zu                                           gehen. Mit welcher Ruhe könnte ich dann noch essen, wenn das Kind                                   launisch und unzufrieden in meiner unmittelbaren Nähe weinend am                                       Boden zerstört ist. Oder eben einfach keine lust hat, auf mich zu hören                                   und wie ein "Steh-auf-Männlein" die Treppen immer wieder alleine                                         besteigt !? 

                             
 3. Ich begleite mein Töchterlein nach oben, öffne ihr den Zugang zum                                         Kinderzimmer, schließe das Gatter an der Treppe und erkläre ihr, dass                                   ich nach dem Essen gleich nachkomme.

Ich hatte mich für die 3. Variante entschieden und rechnete mit dem Schlimmsten. 
Das heißt, sie wird launisch und traurig, weil ich eben nicht ihr nachfolge und sie alleine bleiben soll. Moralisch bereitete ich mich darauf vor, um mir im Klaren zu sein, dass ich stark sein muss. Vor allem auch dem entsprechend konsequent handele. Wenn sie weint, dann weint sie. Für die paar Minuten, so lange bis ich gegessen habe, würde sie es aushalten. Womöglich wird sie es sich beim nächsten Mal überlegen, ob sie die Treppe alleine hinauf geht. 
So dachte ich ! Und so war es wirklich !

Als ich mein Töchterlein nach oben begleitet hatte und ihr sagte: "Ich komme nach, wenn ich gegessen habe." Sah sie mich verwundert an, brabbelte mir etwas zu und ging in ihr Zimmer. Da stand ich nun wieder und fühlte mich fassungslos, wie im Regen stehengelassen. Denn darauf war ich nicht vorbereitet. Verstört stieg ich die Treppen wieder hinab und aß mein Essen. Ich versuchte zu genießen, doch ständig lauschte ich nach oben und fragte mich: " Was macht sie da?" Ich zwang mich regelrecht zum Sitzen bleiben und wartete ab. Ich schaute auf die Uhr, es war viertel nach eins (13:15) und stellte mir die Frage, wie lange sie es wohl ohne mich aushält. 
Gelegentlich hörte ich sie mit ihren Spielsachen klappern und vor sich hin "reden". Ein paar Minuten später ertönte die Melodie ihrer Spieluhr. Diese ist an ihrem Bett befestigt und ertönt 15 Minuten am Stück. Ich ahnte etwas, doch konnte ich das nicht recht glauben. Als ich mit dem Essen fertig war, hörte ich von meinem Kind nichts mehr. Nur noch die Melodie erklang. Ich schlich mit leisen Füßen die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. 
Dort lag die kleine Prinzessin, eingerollt in ihrem Baby-Bett. Ich konnte es wirklich nicht glauben. Voller stolz und kurz vor dem Herausplatzen meiner Glücksgefühle, musste ich mich erneut zusammenreißen. Weiterhin blieb ich leise, um sie nicht zu wecken und schloss die Türe. Meine Müdigkeit, war auf einmal wie von Zauberhand verschwunden.

Ausflug zum Tierpark

Eintrag: Sonntag 7.6.2015

Für meinen ersten offiziellen Tagebucheintrag kann ich nur gutes berichten.
Es war ein Sonntag so wie ich ihn mir schon immer vorgestellt hatte und jetzt war es endlich so weit. Der Vormittag verging recht schnell. Ich erledigte den üblichen Haushalt, wie Wäsche waschen - aufhängen - abnehmen - zusammenlegen, den Fußboden staubsaugen und wischen. Bei all diesen Tätigkeiten half mir mein liebes Töchterlein, zumindest war sie gut beschäftigt. Nach getaner Arbeit und dem Vormittags-Schläfchen meiner Tochter, war ein Besuch bei Oma und Opa (väterlicher Seite) fällig. Kind, Papa und Hund waren für ein paar Stündchen außer Haus. Da nutzte ich die Zeit ein wenig für mich. 
Um die Mittagszeit herum kamen sie wieder und es folgte ein Mittagsschläfchen. 
Während dessen machte ich mir Gedanken darüber, was wir als Familie am Nachmittag gemeinsam anstellen könnten. 
Mit unserem Papa ist es oft nicht so leicht, denn Eigeninitiative kommt von ihm überhaupt nicht. Seine Freizeitbeschäftigung gestaltet sich fast ausschließlich vom Sofa aus. Das versuchte ich zu umgehen und sprach ein "Machtwort" aus. Oder anders gesagt, ich äußerte meinen Wunsch, im Sinne des Kindes, in einen Tierpark zu fahren. Gesagt getan. 

Wir waren in einem sehr überschaubaren, gepflegten und kleinen Tierpark. Das war so beabsichtigt, weil unsere Tochter ja auch noch klein ist und nicht gleich mit zu vielen Eindrücken überflutet werden sollte. 
Meine Kamera war natürlich dabei und machte schöne Fotos fürs Familienalbum. Kurze Videos sind auch entstanden. Ich freue mich schon darauf, für mein Kind zum 2. Geburtstag, den ebenfalls 2. Jahresrückblick, mit all den schönen Fotos und Videos zusammen zu stellen. 

Dieser Tierpark verfügt über einen kleinen Streichelzoo, mit Ziegen. Ich habe keine angst vor diesen Tierchen, aber was ich mit Erschrecken feststellte, mein Respekt vor den Ziegen war größer als ich dachte. Schöne Tiere, aber die Hörner, dazu "freilaufend" und so viele. Es war seltsam, dass ich das so empfand. Denn so kenne ich mich überhaupt nicht. Ständig entfleuchte mir ein Huch, Waaah und pass auf ! 
Mein Kind stattdessen, tut so als hätten wir Ziegen vor der Haustüre und kennt nichts anderes. Mit einem mal hatte ich nicht nur angst um mein Kind, dass eine Ziege sie umrennen könnte. Sondern hatte vielmehr bedenken um die kleinen Zicklein, weil mein Töchterlein dein Dreh mit der Zärtlichkeit noch nicht so weg hat.








Für Kinderaugen gab es viel zu sehen und zu hören, denn all die Tiere machen unterschiedliche Geräusche. Das ist kein Vergleich zu dem, i-ah ... muh... oder kikeriki was die Mama zu Hause macht. Sehr empfehlenswert.



Esel





Schafe


Mini-Rinder


Hausschweine



Jetzt noch die etwas exotischeren Tiere.

Kängurus



Stachelschweine



Trampeltiere


Emus



Totenkopf-affen


Schlangen


Schildkröten


Präriehunde






Für uns als Eltern gab es auch viel zu sehen und hatten unseren Spaß. Vor allem beobachtete ich weniger die Tiere, vielmehr war mein Blick auf mein Kind und dem Papa gerichtet. Zu sehen wie sie miteinander umgingen, ließ mir das Herz höher schlagen. 
So muss das sein. Für die Zukunft möchte ich diese Art Familienausflüge beibehalten, denn dies tut unserer Beziehung nicht nur als Familie gut, auch als Paar.

Als wir zu Hause ankamen, dachten wir unsere Tochter muss so müde sein, dass sie schnell einschlafen würde. Dem war aber nicht so. Im Gegenteil, gleich nach Ankunft, griff sie nach der Hundeleine. Wie selbstverständlich, musste der Hund noch raus. So war das dann. Einmal mehr mit Kind und Hund ums Viertel gelaufen. Wieder merkte ich, wie sehr die kleine Prinzessin unser Leben umkrempelt und ihren eigenen Kopf hat. 


Für mein Töchterlein gab es am Abend noch ein kurzes gepflegtes Bad, dass ihren Schlaf fördern soll. Allerdings kam die Wirkung recht spät, es war schon wieder 22 Uhr.

Samstag, 6. Juni 2015

Tagebuch


Hallo Ihr fleißigen Leser,

ich habe jetzt meinen Entschluss gefasst ein Tagebuch zu schreiben. Warum erst zu Papier und Stift greifen, wenn es auch so geht. Ich habe festgestellt, dass das Projekt "Buch schreiben für meine Tochter" gar nicht so einfach ist. Themen zum Schreiben habe ich bereits reichlich, die verweilen aber alle noch in meinem Kopf. Es ist so viel, dass ich kaum hinterher komme. Zeitgleich passiert auch wieder so viel neues und aufregendes mit meinem Kind. Alles möchte möglichst Zeitgleich festgehalten werden. 
Zusätzlich kommen diverse Probleme in der Beziehung, eigene Unzufriedenheit mit dem Haushalt und ja die nächtliche Unruhe meiner Tochter. Wenn ich schon einmal Ruhe habe, bin ich zu müde, um noch etwas zu machen. Oder aber ich werde bei was auch immer ich mir gerade vornehme, "dezent" von meiner Tochter abgehalten. So komme ich gefühlt zu nichts. 
Mit dem Tagebuch möchte ich mir die Seele frei schreiben. Das heißt es wird querbeet durch sämtliche Themen geschrieben die mich bewegen. Unausgesprochene Probleme innerhalb der Beziehung werden benannt, aktuelle Entwicklungen meiner Tochter werden festgehalten, sowie allgemein schöne Momente usw.
Es wird mit Sicherheit auch Tage geben, da bewegt mich Buchstäblich nichts, dann wird auch kein Text erscheinen oder aus Zeitgründen nachträglich getextet. 

Das Tagebuch gibt mir letztendlich die Möglichkeit viele kleine Texte zu verfassen. Ohne groß überlegen zu müssen: > welche Grammatik ist jetzt die Richtige ? 
                                             > Stimmt die Komma- Setzung ? 
                                             > sind Absätze richtig gesetzt ? 
                                             >  zu viele Wortwiederholungen ....etc. , 
so viele Dinge auf die ich sonst achten würde. Das dauert dann aber oft Stunden, bis ich einen Text fertig habe. Von der Überlegung was ich schreibe und wie ich es schreibe, inklusive ständiger Abänderungen, um dann am nächsten Tag doch unzufrieden mit dem Text zu sein.
Ich schaffe mir mit dem Tagebuch auch eine Grundlage über das hier und jetzt, mit dem ich später arbeiten kann. So ist es mir möglich entsprechende Textpassagen oder Ideen zu erhaschen, die ich in das Buch mit einfließen lassen kann.
Mir bleibt nur die Hoffnung, das alles durchzuhalten, eisern an meinem Traum festzuhalten und mir den Wunsch vom Buch
 erfüllen kann.

Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß beim Lesen und bitte entschuldigt mein bestehendes Durcheinander meiner Texte.




Dienstag, 5. Mai 2015

Gute Nacht

Es ist schon spät am Abend. 
Mein Kind deutet mir an, es ist Zeit fürs Bett. Nun denn, nehme ich meine Tochter auf den Arm und wir legen uns ins große Bett, von Mama und Papa. Noch einen kräftigen Schluck aus Mutters Milchbar genommen, schon fallen die Äuglein zu.
Mein Kindlein wälzt sich im Bett hin und her, und wieder hin und her. Bis sie schließlich eine bequeme Position gefunden hat. So liegen wir dicht an dicht, wie ein großer und ein kleiner Löffel aneinander gekuschelt. Ich halte mein großes Baby in meinen Armen, beobachte sie und lege meinen Kopf an ihren. Wange an Wange lausche ich dem Atem, der leise durch ihre Nase strömt. Ich spüre wie sich ihr Bäuchlein, im Einklang mit der Atmung hebt und wieder senkt. Sie wirkt zufrieden und tiefen-entspannt. 
Und ich ? Ich starre auf die leere Bettseite meines Partners. Er ist nicht da, wie so oft. Er muss arbeiten.
Aber ich halte meine Tochter in den Armen und genieße jeden Augenblick. Ich danke ihr. Sie nimmt mir jeden Tag das Gefühl der Einsamkeit. Sie lässt mich Nähe spüren und mit ihr kann ich kuscheln. Ich brauche sie. Doch braucht sie mich, bin ich für sie bedingungslos da.
Familie ist und bleibt für mich das wichtigste.

Sonntag, 3. Mai 2015

Die Puppe

Zur Erklärung

Meine Tochter ist 13 Monate jung und hat sich, bis auf ein paar wenige "Umfälle" am Tag, das sichere Laufen angeeignet. Ihr Wortschatz umfasst die Wörter : Mama; nein !; da ! und da ? Sie ist ein sehr aktives Kind, bezieht andere in ihr Spielgeschehen mit ein und spielt aber auch sehr schön alleine. Fünf Minuten ruhig sitzen und kuscheln, gestaltet sich in ihrem Tagesablauf als sehr schwierig. Bisher hat sich meine Tochter auch auf kein Kuscheltier, Schnuffeltuch oder sonstiges zum Schmusen fixieren können. 
In letzter Zeit aber, so kommt es mir vor, übt sie sich als Puppen-Mutti. Im Laufe eines Tages bringt mir mein Kind, hin und wieder eine Puppe. Mit dieser Puppe wird ein Gruppen-kuscheln veranstaltet, dass allerdings zeitlich gesehen nie über eine flüchtige Umarmung hinausgeht. 

Zur Sache 

An einem schönen Samstagabend, saß ich gemütlich auf meinem Sofa, um fern zu sehen. Mein Töchterlein, war noch wach und dekorierte, mit ihren Spielsachen, munter das Wohnzimmer. Sie kam mit der Puppe in der Hand zu mir und es folgte ein Gruppen-kuscheln. Doch ich staunte nicht schlecht, als mein Kind, für nur einen Moment, auf meinem Schoß verweilte. Ich hatte auf dem einen Bein meine Tochter sitzen und auf dem Anderen die Puppe. Da saßen wir drei und sahen uns an, aber was sollten wir machen ? Da kam mir eine Idee.
Meine Tochter hatte mich fest im Blick und ich sah die Puppe an. Ich nahm diese hoch und kam ihr mit meinem Gesicht langsam näher. An Gesicht, zu Gesicht, bis sich unsere Nasenspitzen berührten und plötzlich, mit einem Ruck, wieder von einander entfernten. Es dauerte nicht lange und mein Kind lachte laut los.
Ich wiederholte das, aber diesmal kamen sich die Gesichter, meiner Tochter und die der Puppe näher. Langsames zusammenführen, schnelles auseinander gehen und dann folgte herzhaftes Lachen.
Als letztes näselte mein Töchterlein mit mir. Sie sah mir tief in die Augen und mit fixierten Blick kamen wir uns langsam näher. Ein zaghaftes Kichern verfolgte uns, bis sich unsere Nasenspitzen berührten. Dann lachten wir beide, aber warum lache ich ? Zum Einen ist Lachen bekanntlich ansteckend und zum Anderen verschafft mir diese Art der Berührung, ein wahnsinnig seltsames kribbeln in meinem Po. Da muss ich lachen.

So schön können fünf Minuten sein, die wir in vollen Zügen genießen. Denn Zeit und Erinnerungen sind ein wertvolles Gut, das wir besitzen.



Vielen Dank fürs Lesen.

Mittwoch, 22. April 2015

absolutes Mutterglück

Mein Mädchen war geboren. Wie schön, so perfekt und doch so unglaublich. Eben ein Wunder der Natur. Nach dem die Nabelschnur durchtrennt war, gab man mir meine Tochter. Eingewickelt in warmen Handtüchern hielt ich sie im Arm, während wir noch auf die Geburt des Mutterkuchens warteten. Aus den gewickelten Handtüchern schaute ein winziger Kopf hervor. Haare so kurz, kaum erkennbar und so sauber war sie. In meinen Vorstellungen kamen die kleinen Babys immer arg blutverschmiert und mit Käseschmiere umgeben zur Welt. Ich war also fasziniert von meiner Kleinen. Ihre Haut war so weich und warm. Die Hände winzig und die Ärmchen dünn. Sie sah mich die ganze Zeit, mit dunklen Augen an und runzelte die Stirn dabei. Als würde sie die Welt in dem Moment überhaupt nicht mehr verstehen.

Dieser Moment war doch magisch !? Ich machte mir plötzlich Sorgen und war enttäuscht von diesem Augenblick. Die Frauen im Fernsehen und im Bekanntenkreis schwärmten so davon, im Angesicht des Babys, des eigenen Kindes alles zu vergessen und heile ist die Welt. Fehlten mir die Emotionen ?
Litt ich schon unter dem Baby-Blues ? Wo ist es geblieben, das überschwänglichste Gefühl aller Gefühle ? Oder war die Gefühlsduselei nur ein Fake, um die Geburt schön zu reden ? Alleine der Gedanke jetzt Mutter zu sein, war seltsam, aber schön und zugleich auch wieder fremd. Ich fühlte mich zu allem hin und her gerissen.

Inzwischen hatte sich die Plazenta, Namens Mutterkuchen gut gelöst und war bereit für die Geburt danach. Willkommen zur "After Show Party". Ich merkte nur, wie die Ärztin an der noch vorhandenen Nabelschnur langsam zog, bis es nicht mehr weiter ging. Darüberhinaus zog sie im Einklang der Nachwehen etwas mehr. Im Anschluss daran war auch die Plazenta geboren. Ein warmes und weiches Gebilde, dass sich durch den Geburtskanal drängte. Es fühlte sich an, wie ein überdimensionaler und vollgesaugter Tampon, der Entfernt wurde. Schmerzhaft war es nicht, aber merkwürdig schon.

Völlig unerwartet wurde ich gefragt, ob ich die Plazenta mitnehmen möchte !? Ähm ... Moment, warum jetzt ? Nein ! Ich meine wie stellten sie sich das vor ? "Ja packen Sie es ein, meine Freundin hat bestimmt einen Beutel dabei." Das ist mir bis heute ein Rätsel, wie das funktionieren soll. Mir war das fremd und auch eine schräge Vorstellung.

Nach all den Strapazen der Geburt, dachte ich das Schlimmste sei Überstanden. Da hatte ich mich getäuscht. Der Dammschnitt musste wieder genäht werden. Allerdings ging das nicht ohne weiteres. Nein, eine örtliche Betäubung musste her und wie wird diese gesetzt ? Richtig mit einer Spritze. Ich gebe zu die Spritzen zählen nicht unbedingt zu meinen besten Freunden. Aber hey, ich bin schon groß, habe eine Geburt hinter mir und bin jetzt stolze Mama. Da ist das doch ein Spaziergang !
Oder ?

Ich lag also auf dem Bett des Geschehens, mit meinem Baby im Arm, in Stellung einer gynäkologischen Untersuchung. Meine Freundin stets an meiner Seite und leistete seelischen Beistand. Die Ärztin gab sich mit Sicherheit größte Mühe, so vorsichtig wie möglich zu arbeiten. Aber bei jeder kleinsten Berührung im Genitalbereich zuckte ich zusammen. Ein Gefühl vergleichbar mit einer heißen Herdplatte, die nicht angefasst werden darf. Die Ärztin war gezwungen immer wieder einen neuen Ansatz zu finden. Mit der Spritze in der Hand und Schweißperlen auf der Stirn, übte sie viel Geduld mit mir.

Während ich zuckte, hatte ich zeitgleich angst, dass ich mein Baby fallen lassen könnte. Innerlich zerrissen und von Gewissensbissen geplagt, bat ich dann doch darum mein Kindlein in Sicherheit zu bringen. Dadurch war es mir möglich, die Konzentration auf mich zu lenken. Die Ärztin wirkte inzwischen hektisch. Als hätte sie einen Termin in Sachen geplante Kaiserschnitte. So war es wohl auch, denn plötzlich Stand ein Anderer vor mir. Ein Arzt, der liebevoll als " der Ägypter" bezeichnet wird, da er dem entsprechend etwas rassisch aussah. Er stellte sich mir vor und beruhigte mich mit seiner wohlklingenden Stimme. Trotz seiner warmen Hand, zuckte ich wie zuvor. Es war mir so unangenehm, dass ich mich einfach nicht beherrschen bzw. kontrollieren konnte.

Mein Kind lag ganz ruhig und alleine unter einer Rotlichtlampe, noch immer umgeben von den Handtüchern. So viel Stolz verspürte ich in Bezug zu meinem Kind, wo hingegen ich mich schämte und selbst schon verzweifelte. Dann raunzte mich meine Freundin an. Nahm meine Hand, sah mich an und befahl mir regelrecht was ich zu tun hatte. " Sieh mich an ! Atme tief ein ! und atme langsam aus ! Du schaffst das ! " Nach einer krampfhaft versuchten Beleidigung meinerseits, worüber sie nur lachte, tat ich wie sie mir befahl. Dann war es geschafft. Der Ägypter konnte die örtliche Betäubung setzen. So konnte ich buchstäblich in mühevoller Handarbeit wieder genäht werden. Das Nähen dauerte eine ganze Weile, aber das hatte auch ein Ende.

Als der Ägypter verkündete, er sei fertig, konnte ich es kaum glauben. Schlagartig löste sich eine ganze Felswand von meinem Herzen. Unendliche Dankbarkeit ließen mich bitterlich weinen. Ich konnte mich kaum beruhigen. So schön war es jetzt mein Kind zum zweiten mal in die Arme zu nehmen. Zu wissen " Jetzt ist alles gut ! " und da war es, das überschwänglichste und schönste Gefühl aller Gefühle. Ich schwebe bis heute noch im absoluten Mutterglück.

An dieser Stelle ein riesiges "Dankeschön" an meine Freundin, ohne die ich womöglich eine Vollnarkose bekommen, das erste Stillen verpasst, sowie wertvolle Zeit mit meinem Kind verloren hätte.
Auch ein großes "Dankeschön" an alle Ärzte, Schwestern und Hebammen sowie Geburtshelfer, was würden wir Muttis und die, die es noch werden wollen ohne euch machen ?

Samstag, 18. April 2015

Die Geburt


Mein kugeliger Bauch war so groß, größer ging er nicht mehr. Vom errechneten Geburtstermin aus betrachtet, waren wir eine Woche überfällig. An einem Montag sprachen sich dann die Ärzte für eine künstliche Einleitung, am darauf folgenden Freitag aus. Mir war aber überhaupt nicht danach. Erstens, habe ich bis heute noch nichts positives von solchen Einleitungen gehört. Oft sind sie mit Komplikationen verbunden und zweitens, wollte ich gerne der Natur freien Lauf lassen. Mit einem künstlich erzeugten Geburtstag wollte ich mich nicht anfreunden. Ich sprach zu meinem ungeborenem Kind : "Bitte beeile dich mein Schatz, du bist schon hübsch genug und kannst dich auf den Weg machen. Wir warten auf dich."

An einem Mittwochabend gegen 22 Uhr, als der werdende Papa bereits zu Hause war, ging ich nach einem "Hallo, wie geht es dir ?" und "Gute Nacht !" ins Bett.
Dort verspürte ich ein leichtes Ziehen in der Bauchgegend. Ich dachte mir: „Komm bleibe liegen, das hast du dir bestimmt nur eingebildet.“ Aber es kam wieder und wieder. Das machte mich schon etwas unruhig, zumal ich sonst keinerlei Schmerzen zu beklagen hatte. Hingegen andere werdende Mamas zur gleichen Zeit, schon arg mit Problemen kämpften. Ich stand wieder auf und gesellte mich zum Papa, meiner ungeborenen Tochter. Wir sahen noch gemeinsam einen Film an. Im Anschluss daran wollten wir, wenn nötig ins Krankenhaus fahren. Während der Film lief, musste ich auf die Toilette und erschrak sehr, als in meiner Unterhose eine leichte Blutung zu erkennen war. 
"Was jetzt ?" Ist das das Zeichen gewesen, um die gepackte Tasche für das Krankenhaus zu nehmen und los ? Allgemeine Hektik brach aus. Was sollten wir als erstes machen ? Ich rief meine beste Freundin an, die auch als Begleitperson zur Geburt im Kreißsaal eingetragen war. Sie kam bedingungslos in der Nacht mit dem Auto zu mir gefahren und schon waren wir startklar. 

Der werdende Papa statt dessen, blieb zu Hause. Seine Aufgabe war es jetzt, sich um den Hund und die zwei Katzen zu kümmern. Der Hund war sehr nervös und wanderte in der Wohnung unruhig umher. Auch der Papa war etwas aus dem Häuschen und völlig neben der Spur. Er ließ sich vielleicht nichts anmerken, aber wenn ein gestandener Mann, nachts um 1 Uhr sich hinstellt und das Katzenklo reinigt. Das er in 3 Jahren nicht ein einziges mal gemacht hat, dann stimmt da was nicht. Bis heute und darüber hinaus, zaubert mir sein Verhalten ein Lächeln in mein Gesicht.

Auf dem Weg ins Krankenhaus, benahmen wir Mädels uns wie zwei aufgescheuchte Hühner. Wir philosophierten über die bevorstehende Geburt. "Kommt das Kind jetzt wirklich ? Wie viele Stunden wird das wohl dauern ? Was wird jetzt nur geschehen ? und Geht es dem Kind gut ?" Fragen über Fragen, deren Antwort uns nur die Zeit bringen konnte.
Apropos Zeit, es war bereits Donnerstag 2 Uhr.

Im Krankenhaus angekommen, wurden die aktuellen Beschwerden vorgetragen. Die in der Zwischenzeit an Intensität spürbar zugenommen hatten. Folglich bat man mich da zu bleiben und es mir so richtig im "Hotel - Mama" gemütlich zu machen. Unsere Aufregung und Vorfreude, das Glück zu haben, diese Zeit gemeinsam erleben zu dürfen, stieg ins Unermessliche.

Eine erste Untersuchung inkl. CTG ergab, dass noch reichlich Zeit war, um die Geburt vorzubereiten.
Es begann mit einem so genannten Einlauf, der den Enddarm entleerte. Ich selbst hatte einmal das Vergnügen, bei einer Geburt mit dazugehörigem Einlauf dabei zu sein. Nur als Zuschauer versteht sich. Nun hieß es : "Mitten drin, statt nur dabei !" Ich fühlte mich bei dem Gedanken an einen eigenen Einlauf etwas unwohl. Im Nachhinein kann ich berichten, dass es nicht schlimm war. Im Gegenteil, mit der Freundin fürs Leben war es sogar sehr spaßig. So ließen sich auch die Schmerzen der anfänglichen Wehen ertragen.

Aus einem der Nachbarzimmern hörten wir eine bereits wehende Frau, die laut ihren Schreien, ganz furchtbare Schmerzen gehabt haben musste. Ich konnte es nicht lassen und fragte beunruhigt die Hebamme, wie lange bzw. wie weit diese Frau im Vorgang der Geburt ihres Kindes war. Da meinte Sie, dass die Frau jetzt schon seit 9 Uhr des vorangegangenen Tages da sei, mit künstlicher Einleitung und der Fortschritt dem meinen sehr ähnelte. Die Aussage beruhigte mich in Hinsicht auf künstliche Einleitung. So war ich froh, dieser umgangen zu sein und aus meiner Sicht alles nach Plan verlief. Zugleich machte mir die Auskunft der Hebamme wahnsinnige Angst vor den bevorstehenden Schmerzen. 

Zur weiteren Beruhigung und Zeitüberbrückung ließ die Hebamme mir ein schönes warmes Wasser für ein Bad ein. Logisch 3 Uhr nachts kommt mir sonst auch nichts anderes in den Sinn. Aber was soll das, wir machen den Spaß mit und werden das Kind schon schaukeln. Wie froh ich doch war, meine Freundin dabei gehabt zu haben. Was wäre ein Bad ohne Partner zum Reden ? Den Umständen entsprechend, nicht gerade entspannend und langweilig. Von wegen Wirlpool - Badewanne, die ich mir erhoffte. Es leider nur eine ganz normale längliche Wanne, die vielleicht auch bei dir zu Hause steht. Nicht zu Verachten war die Geräuschkulisse. Die Schreie der anderen Frau hörten wir noch deutlicher, da das Badezimmer direkt angrenzte. Ich versuchte zu entspannen, während meine Freundin gegen die Müdigkeit kämpfte. Nach nicht einmal einer halben Stunde, war es mir zu unangenehm im Wasser. Ich wollte wieder heraus. Meine Schmerzen der Wehen hatten an Intensität zugenommen und waren jetzt schon nicht mehr so erträglich. Vielleicht habe ich mir das nur eingebildet, aber bis heute glaube ich, dass sich meine Wehen im Intervall zu den Wehen der gebärenden Frau angepasst haben. Ob das möglich ist oder nur ein Zufall war, das weiß ich nicht !? 

Aus der total tollen Badewanne gestiegen und ins Nachthemd geschlüpft. Sowie ganz der Gewohnheit nach, eine frische Unterhose angezogen. Wäre meine Freundin nicht so müde gewesen, hätte sie mir bestimmt den Rat gegeben die Unterhose gleich weg zulassen. Macht sich beim Kinder gebären besser. Das ist mir aber erst später bewusst geworden.

Es folgte eine Untersuchung mit CTG, dass stets eine halbe Stunde in Anspruch nahm. Danach hieß es wieder warten bis zur nächsten Untersuchung. 

In meinem Zimmer bzw. dem Kreißsaal stand eine Wirlpool - Wanne im Raum. Das ermöglichte mir rundherum um die Wanne zu laufen und war auch so ganz praktisch. Die Wehen wurden langsam immer stärker, so hielt ich mich mit jeder Wehe am Wannenrand fest und atmete die Schmerzen weg, so gut es ging. Meine Freundin stand mir bei, auch wenn sie in dem Moment nicht direkt helfen konnte, war ihre Anwesenheit Gold wert. Die Zeit verging und die andere Frau wehte mit mir gemeinsam bis zur nächsten Untersuchung.

Das Ergebnis der Untersuchung war für mich niederschmetternd. Es würde noch dauern, aber sei gut fortgeschritten. Mit diesen Worten verließ uns die Hebamme wieder und ich wanderte weiter um die Wanne herum. Nur kurze Zeit später waren die Schmerzen so heftig, dass ich Mühe hatte sie wegzuatmen. Mir war so warm, ich schwitzte. Auf einmal verspürte ich das Gefühl ich müsse zur Toilette. Ich schleppte mich regelrecht im gebeugten Wiege-Schritt dort hin und setzte mich. Doch der Druck wurde nicht besser, im Gegenteil er wurde Schlimmer. Dann plötzlich bekam ich angst, mein Kind könnte in das Klo fallen. Das wollte ich nicht. Ich schleppte mich wieder runter und zog an der roten Notfall-Leine um Hilfe.

Die Hebamme kam schnell wieder und wunderte sich, denn es war noch nicht lange her, als sie das Zimmer verließ. Die Hebamme staunte nicht schlecht in welchem Zustand sie mich vorfand. 
Eilig rief sie eine Ärztin herbei und dann ging alles irgendwie schnell.
Ich kauerte, wie ein Hund über einem Sessel, im Bett mit hoch aufgestellter Lehne. Nach jeder Presswehe die kam wollte ich etwas trinken. Meine Freundin hielt mir das Wasser, das so gut schmeckte wie noch nie. Ich glaube, dass ich bei der Geburt meines Kindes so viel auf einmal geatmet habe, wie im ganzen Leben nicht. Plötzlich meinte die Ärztin, ich soll mich auf den Rücken legen, damit sie mir die Fruchtblase aufstechen kann und das Kind freie Bahn hat. Gesagt getan. Da überkam mich ein schwall von Wasser, dass mich überraschte. Es war wirklich wie Wasser. Für einen Bruchteil der Sekunde war ich fasziniert. Dann sagte meine Freundin : "Ich sehe den Kopf ! Ach ist die hübsch!" Ich selbst konnte es nicht glauben. Mir schossen Bilder durch den Kopf, wie das bei Geburten eben aussieht. 

Da bekam ich es mit der Angst zu tun. Irgendetwas in mir brachte mich dazu, statt zu pressen dagegen zu arbeiten und ich verkrampfte. Noch im Vorbereitungskurs wurde mir  Empfohlen zu entspannen, in tiefen Tönen ausatmen und locker bleiben. Ganz nach dem Motto : "Take it easy".
Mich überkam das Gefühl, als wollte ich mein Baby nicht von mir gehen lassen. Immerhin ist es ein erster Schritt, in die Selbstständigkeit der "Abnabelung". Ich war allerdings geradewegs dabei meinem Kind die Luft zu nehmen. Da sah die Ärztin den Anlass darin, einen Dammschnitt durchzuführen. Dieser war kaum spürbar, lediglich ein warmes Brennen, der sich dann in den Schmerzen der Geburt verlor.

Gleich darauf kam mein Kind zur Welt und meine Freundin durchtrennte wie selbstverständlich die Nabelschnur. Es war 7:47 Uhr. 

Donnerstag, 16. April 2015

Die Neue

Hallo ihr Lieben,
ich bin die Neue unter euch Bloggern.
Bitte verzeiht mir, wenn es momentan noch etwas unpersönlich wirkt, bzw. es an der Dekoration fehlt.

Ich möchte mich, bzw. das was mich umgibt kurz Vorstellen. Mein Leben wird beeinflusst von meiner zauberhaften Tochter, im zarten Alter von nur einem Jahr. Einer ganz tollen Labrador - Mischlings - Hündin und zwei Katzen. Gelegentlich spielt der Vater des Kindes auch noch eine Rolle, aber durch seine selbstständige Arbeit ist er leider selten zu Hause. Dazu später mehr.

Warum ich einen Blog schreibe ?

Ich möchte die schönen Momente des Lebens, ins besondere die meiner Tochter festhalten und somit dem Vergessen entgegenwirken. Geschrieben habe ich irgendwie schon immer, auch wenn es nur auf Papier war. In letzter Zeit stellte ich fest, das genügt mir nicht mehr, nur für mich zu schreiben.
Das fühlt sich an wie : " Hallo Wand, hier spricht Tapete! " und niemand hört zu.
Mein Schreiben braucht einen Sinn und ich denke den habe ich gefunden. Mir kam der Gedanke ein Buch zu schreiben. Nein, keinen Bestseller für alle. Eher etwas persönliches für meine Tochter. Ich träume davon: " Mit 18 Jahren bekommt mein Kind zum Geburtstag ein Buch von mir, das ihre Geschichte von Geburt an beschreibt. Die Momente ihres Lebens aus meiner Sicht. "
Also wenn ich ein Buch mit meiner Geschichte bekommen hätte, würde ich wohl heute einiges besser verstehen.

Ich lade euch recht herzlich ein, bei der Entstehung der Geschichte und des Buches dabei zu sein.
Vielleicht hat der eine oder andere von euch solche Geschichten schon gelesen bzw. selbst geschrieben und gestaltet. Über Anregungen, Tipps und Hinweise freue ich mich.

Liebe Grüße

Eva.